Uhr
Starthilfe für die originale Uhr


Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.



Leider fristen die Zeitmeßgeräte in den Armaturentafeln der meisten SMs ein lebloses Dasein und dies oft ohne triftigen Grund. Die Gebrauchsanweisung verheimlicht nämlich folgende Besonderheit. Bei der SM-Uhr handelt es sich um ein mechanisches Uhrwerk, das elektrisch angetrieben wird. Eine kleine Magnetspule soll hier die Unruhe antreiben. Wird die Uhr mit 12V Gleichspannung aus dem Bordnetz versorgt, zieht diese Spule die Unruhe an. Die Unruhe selbst unterbricht den Stromkreis wieder und wird somit von der Spule wieder losgelassen. Wenn das alles so funktioniert, läuft die Uhr!


 

Aber! Wurde nun aus irgend einem Grund die Batterie des SM abgeklemmt, läuft die Uhr in den seltensten Fällen von selbst an. Was die Bedienungsanleitung verheimlicht ist die Möglichkeit, die Uhr mit dem Zeiteinstellrädchen zu starten. Dieses Rädchen ist auch ein Schalter, mit dem der Stromkreis der Uhr unterbrochen werden kann. Nach einem Stillstand der Uhr wird die Unruhe durch den Magneten angezogen, aber ihr Weg reicht nicht aus, um besagten Stromkreis zu unterbrechen. Dem kann nun durch impulsartiges Niederdrücken des Einstellrädchens nachgeholfen werden. Wird es richtig gemacht, versetzt man die Unruhe in Unruhe, bis sie soviel Schwung hat, wieder zum Selbstläufer zu werden. Hätten Sie's gewußt?

Leider ist nicht alles so einfach, wie ich es jetzt beschrieben habe, denn der Zahn der Zeit hat häufig seine Spuren hinterlassen. Besagte Schaltfunktion des Einstellrädchens funktioniert nicht immer. Daran kann die Ermüdung oder eine kaum sichtbare Oxydation des gebogenen Metallblättchens, welches ein Schalter sein soll, schuld sein. Hat man das Uhrwerk aus dem Gehäuse befreit, sind diese Details gut zu erkennen.

Ein weiterer Grund sind trockene oder verharzte Lagerstellen. In diesem Fall muß das Werk erst gereinigt werden. Ein Uhrmacher macht dies mit Ultraschall. Selbst kann man es mit den Sprühreinigern aus der Elektronikbranche versuchen. Wichtig ist hierbei, das Glas und das Zifferblatt zu entfernen, weil beides durch die Reiniger angegriffen werden kann. Neu geölt wird mit verharzungsfreiem Büromaschinenöl. Ist der entdeckte Schaltmechanismus des Einstellrädchens nicht zu reparieren, muß dieser gebrückt werden, um die Spule ab Masse anzuschließen. Die Funktion dieses Schalters kann man durch einen neuen Schalter, den man z.B. unter dem Armaturenbrett anbringt, ersetzen. Man führt jetzt natürlich die Plus-Zuleitung der Uhr über diesen Schalter.

Man muß nicht Uhrmacher sein, um diese Arbeiten durchzuführen, nur etwas geduldig.