Continental Edison
Umrüstung auf moderne LED-Leuchtmittel


Das Continental Edison Radio kann man auf LEDs umrüsten und so „wartungsfrei“ machen. Als Farbe stehen alle erhältlichen LED-Farben zur Verfügung (grün, rot, gelb, blau etc…):

 


1. Demontage

Das Radio lässt sich leicht auseinander bauen, zumindest die Blende. Im ersten Schritt zieht man die großen Metallknöpfe nach oben ab (mittlerer Kraftaufwand notwendig).



Dann löst man die kleinen Schrauben am seitlichen Rahmen und nimmt diesen mitsamt der Plastikanzeige ab.





Schon hat man einen Ausblick auf die Beleuchtung des Radios: In zwei Plastikfassungen steckt ein Lichtleiter. Er besteht einfach aus einem Plexiglasstreifen, der auf einer Seite mit heller Farbe matt lackiert ist. Die matt lackierte Seite ist oben(!).



Die zwei schwarzen Plastikhalter sind jeweils mit einer Schraube fixiert. Nach dem Ablöten der Drähte (Vorsicht, das schwarze Plastik ist nicht temperaturfest!) kann man sie leicht ausbauen. In ihnen steckt jeweils eine kleine 6V – Glühlampe, in grün gefärbt:



Beide sind in Reihe geschaltet was bedeutet, dass wenn eine Birne ausfällt, die andere auch keinen Strom mehr bekommt. Mit den 6V-Birnchen ging diese Reihenschaltung sehr gut auf: 2x6V Reihenschaltung funktioniert ohne Widerstand.

 


2. Die passenden LEDs

Ziel ist es, auf LEDs umzusteigen und so eine bessere Ausleuchtung und vor allem eine nahezu endlos lange Haltbarkeit zu gewährleisten (bis zu 100,000 Stunden und mehr). LEDs arbeiten mit einer Spannung von 3V und ca. 20mA Stromstärke.

Zunächst müssen wir die passende LED finden, dazu sieht man sich die schwarzen Sockel genau an. Der Schlitz, der den Lichtleiter beleuchtet, ist nur rund 2mm hoch und ca. 1mm breit.



Die Tiefe der Lampenkammer beträgt ca. 7mm, die originale Lampe hatte einen Durchmesser von 5mm. Wir brauchen also schmale, flache und kurze Dioden. Nach ein wenig Suche findet man spezielle, kantige LEDs, die extra für das Beleuchten von Lichtleitern konzipiert sind:



Die Variante, die in der Höhe genau passt, hat die Maße von 2x3x4mm. Wenn wir also drei davon nebeneinander legen, kommen wir passgenau auf die erforderlichen 2x9x4mm, perfekt für den Lichtschlitz.



Diese „Mini-Lichterkette“ schalten wir in Reihe, sprich wir verbinden den Minuspunkt der einen Leuchtdiode mit dem Pluspol der nächsten. In der Praxis bedeutet dies, dass wir genau darauf achten müssen, dass die LEDs alle auf derselben Seite liegen:



Wir löten sie zusammen und schneiden anschließend alle Beine mit einem Seitenschneider sehr nahe am Leuchtkörper ab. Dann müssen noch zwei Drähte an die äußeren Enden gelötet werden und fertig ist unser Leuchtmodul:



Da unsere LEDs ja bekanntermaßen nicht verpolungssicher sind, müssen wir den Minuspol markieren. Der Minuspol ist bei Leuchtdioden immer am Teller (Kathode) im Glaskörper zu erkennen. Wir wiederholen die Schritte oben, bis wir zwei markierte Lichterketten haben.


 



3. Einbau


Jetzt müssen wir uns den richtigen elektrischen Einbau überlegen: Pro Halter drei Leuchtdioden macht insgesamt 6 Leuchtdioden. Bei 3V Betriebsspannung bräuchten sie in originaler Reihenschaltung nach Adam Riese 18V für einen ordentlichen Betrieb. Die haben wir aber nicht, weshalb wir also nicht mehr die beiden Leuchtquellen in Reihe schalten, sondern parallel. Damit haben wir 9V / 20mA pro Seite, was einen gemeinsamen Vorwiderstand von 75Ohm notwendig macht: R = UR / I = (12V – 9V) / (2*20mA) = 3V / 40 mA = 75Ω.



Der schwarze Verbindungsdraht zwischen den beiden „-“ Haltern bleibt gleich. An der „+“ Seite kommt ein weiterer Verbindungsdraht neu hinzu (rot). Der Pluspol des Radios wird an den 75Ohm Vorwiderstand angeschlossen.



Jetzt müssen wir uns nur noch mit dem Einbau der LEDs in die Halter beschäftigen. Dazu stecken wir sie so von Innen in den Schlitz, dass sie genau passen und mit der Kante des Lichtleiters abschließen: Wichtig ist die Beachtung der Polung: Man muss die LEDs so rum einsetzten, dass der entsprechende Minusdraht an dem Metallnippel gemäß der Schaltung oben liegt.



Nachdem wir die LEDs gut ausgerichtet haben, verkleben wir sie mit einem transparenten, weichen Kleber, der sich auch bei Bedarf wieder leicht herauslösen lässt. Wenn man alles richtig gemacht hat, sieht das Ganze so aus:



Ein Blick von vorne in den Lichtschlitz zeigt, wie perfekt die Lichterkette hinein passt:



Jetzt muss man noch alles richtig verdrahten, sprich die Kabel der LEDs an die jeweiligen Metalllaschen löten. Wenn man die Polung richtig markiert hat, sieht es dann so aus:


Oben und unten


Nun empfiehlt es sich, einen Testlauf im „Trockenen“ zu machen: Dazu schließt man eine 12V Quelle an die zusammengesteckte Konstruktion an. Nun sieht man, ob alles überhaupt funktioniert und gleichmäßig hell ausgeleuchtet ist. In diesem Beispiel wurden blaue LEDs verwendet:



Im letzten Schritt schraubt man die Halter wieder ins Radio, lötet „+“ und „– “ Kabel an:



Dann kommt die Blende wieder drauf und schon ist die Beleuchtung perfekt:


Die fertige Beleuchtung

 

Der Umbau bietet sich spätestens dann an, wenn die originale Beleuchtung ihren Geist aufgibt oder man das Erscheinungsbild des Radios einfach verbessern will, denn die LEDs verbessern vor allem die indirekte Beleuchtung ungemein, unabhängig von der gewählten Farbe.

 

Ekkehart Schmitt