Hydraulik | ||||||
Hydropneumatische Federung | ||||||
Der Citroen SM verfügt nicht über herkömmliche mechanische Federn und entsprechende Stoßdämpfer wie herkömmliche Autos, sondern über ein hydropneumatisches Fahrwerk. Wie der Name schon erläutert, funktioniert das System teils mit Luft bzw. Gas und teils mit Flüssigkeit bzw. Öl.. Schlüssel des Systems sind die sogenannten Federkugeln. Eine Federkugel besteht aus einer schweren, verschraubten Metallkugel. In der Mitte der Kugel befindet sich eine Luft- und Wasserdichte Membran, die sie in zwei Hälften teilt. Die obere Häfte wird ab Werk mit Stickstoff unter einem gewissen Druck gefüllt, für die vorderen Räder z.B. mit 40bar. Die untere Hälfte wird vom Hydrauliksystem mit Öl gefüllt. Unter der Federkugel befindet sich fest verschraubt der eigentliche Federzylinder, ein hydraulischer Kolben.
Wie man im Physikunterricht gelernt hat, lassen sich Luft und Gase "drücken" / komprimieren, Flüssigkeiten hingegen nicht. Dieses Phänomen nutzt das hydropneumatische Prinzip. Das durch die Membran in der gefangene Gas bildet ein elastisches Luftpolster, der die Federung übernimmt. Die andere Hälfte der Kugel wird mit dem Hydrauliköl LHM vom Zylinder gefüllt und so das System unter Druck gesetzt. Der notwendige Öldruck kommt vom zentralen Hydraulikkreislauf, wie oben beschrieben. Angesaugt vom Hauptfass per LHM-Pumpe wird das Hydrauliköl auf die jeweiligen Federzylinder und -Kugeln verteilt.
Durch ein ausgeklügeltes System an Bohrungen wird die Ölmenge, die in und aus der Federkugel strömen kann, reguliert und zeitlich verzögert. Dadurch ergibt sich eine gewisse Dämpfung, die durch die Ausführung des Ventils beeinflusst werden kann. Im Falle des SM ist sie relativ "stramm" ausgefallen. Zusammen mit dem geringen Druck der Federkugeln vermittelt dies ein sportliches Fahgefühl. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Federung hingegen wirkt der SM dennoch "wie auf Wolken". Diese Mischung aus unglaublichem Komfort und dennoch Sportlichkeit macht gerade einen großen Reiz aus, ganz nach dem damaligen SM-Motto: "Harmonie der Gegenteile". Und noch einen Vorteil bietet das hydropneumatische Fahrwerk: Belädt man ein Auto mit herkömmlicher Federung, so weren seine Federn zunehmend zusammengedrückt und die Bodenfreiheit sinkt. Gleichzeitig wird der Federweg geringer und das Auto verliert an Ausgewogenheit, Fahrsicherheit und Komfort. Anders ist das beim Citroen SM: Ein spezielles Ventil "kontrolliert" permanent die Bodenfreiheit und regelt diese gegebenenfalls nach, um stets den selben Abstand zur Straße zu gewährleisten.
Wird der SM stark beladen, so wird das Luftpolster in dern Federkugel stärker zusammengedrückt und auch er verliert zunächt an Federweg und Bodenfreiheit. Im Bild oben ist der für diese Arbeit verantwortliche "Höhenkorrektor" zu sehen. Zwei davon befinden sich im SM, denn die Höhenkorrektur wird getrennt für vorne und hinten durchgeführt.
Ekkehart Schmitt |
||||||
Citroen SM - Wiki |