Dieser Artikel ist in der Clubzeitschrift des Citroen SM Clubs Deutschland erstmals erschienen. Die Clubzeitschrift erscheint für Mitglieder regelmäßig und beinhaltet stets aktuelle Erlebnisberichte, technische Artikel sowie Informationen über die aktuelle Ersatzteillage. Weitere Informationen auf der Clubseite.

von Andreas Heene

In 2000/2001 habe ich bei meinem Einspritzer die zweite Restaurierung gemacht, bedingt durch die erkannte Beschädigung und Verzug des Frontrahmens durch einen Unfall des zweiten Besitzers des SM. Der Unfall wurde mir beim Kauf zwar mitgeteilt, aber die Schwere des Schadens stellte sich erst später heraus, da immer der rechte Hinterreifen asymmetrisch ablief. Zudem schüttelte die ganze Karosserie wie bei einem ausgeleierten Cabrio, obwohl die SM Karosserie mir an sich von anderen SM als sehr steif bekannt war. Das äußerte sich auch in fühlbaren Bewegungen am oberen Ende der Frontscheibe bei Fahrt, wenn ich über Unebenheiten fuhr und aus dem offenen Seitenfenster die Hand an die oberen Frontscheibenecken legte. Der Rahmen wurde dann auch gerichtet, darüber habe ich in einer früheren Ausgabe dieses Blattes berichtet.

Ziel der Restaurierung war ein gerader Rahmen, und vor allem eine voll ausgesteifte Karosse. Dass natürlich so nebenher alles galvanisiert wurde, und der Motorraum weiß lackiert wurde, versteht sich von selbst. Wie ich das Foto für diesen Bericht gesucht habe, sind mir die ganzen Restaurierungsfotos wieder in die Hände gekommen, das ist echt herrlich, die ganze mechanische Pracht frisch und besser als neu zusammengeschraubt zu sehen. Leider verdreckt trotz aller Bemühungen das Ganze danach wieder recht schnell.

Ich habe nach dem Richten des Rahmens im gesamten Frontbereich alle Schweißpunkte noch mal anbohren und nachschweißen lassen, da sowohl die Verformungen eines Unfalles als auch die Rückverformungen einer Reparatur die Schweißnähte und Punkte stark belasten, ermüden und ausleiern. Aber ich wollte zur Sicherheit noch tun was möglich und sinnvoll war, aber so, dass es nicht in Erscheinung tritt. Da fiel mir an der Spritzwand, nach dem Abnehmen der Alu- Schallschutzbleche, der Schacht auf, der an den seitlichen oberen Enden der Spritzwand hinter die A-Säule führt. Unten kommt der Rahmen aus der Spritzwand, oben drüber hängt ziemlich frei die Rinne unter der Frontscheibe. Eine Lastüberbrückung findet hier nicht statt - und die A-Säule am SM ist eh’ ein filigranes Teil, das durchaus eine Verstärkung brauchen kann, zumal sie ja auch gerne gerade am unteren Ende unterm Windlaufchrom, sorry EDELSTAHL, rostet.

Da ich zwar keine Statiken rechnen kann, und die für Autos schon gar nicht, habe ich einfach praktisch-statische Überlegungen angestellt und versucht, mir den Kräfteverlauf an der Stelle zu erschließen. Damit habe ich ein Versteifungsblech entwickelt, welches man gemäß der hier dargestellten Zeichnung ohne große Zusatzkosten bei einer Restaurierung einbauen kann. Eine durchgerostete A-Säule ersetzt das Blech aber nicht, der ganze Rest der Karosse muss trotzdem fachgerecht gemacht sein, das Blech ist nur eine Zusatzmaßnahme. Ich habe es mir anfertigen lassen aus 1,5 mm dickem Stahlblech und gleich einbauen lassen. Sinnvollerweise fertigt man sich vorab eine einfache Kartonschablone und passt diese genau ein. Das Loch im Blech dient dazu, den nun neu entstandenen Hohlraum - der SM hat ja nicht so viele - für Kontrollen und Behandlungen mit Lack und Hohlraumversiegelung zugänglich zu halten. Vor dem Lackieren sollte man die neuen Falze und Schweißungen auch mit überlackierbarer Karosseriedichtmasse behandeln.

Seit Fertigstellung dieser Restaurierung mit dem Einbau der Bleche ist mein SM stabil wie eine Burg. Im Frontbereich schüttelt jetzt nichts mehr und die Frontscheibe macht keinerlei Bewegung mehr, die ihr nicht zusteht. Das ist übrigens auch sehr wichtig, denn beim SM trägt die Frontscheibe mit ca. 30 % zur Aussteifung des ganzen Wagens bei! Deswegen muss man hier auch den richtigen Kleber nehmen.

Versteifungsblech Bereich A-Säule Citroen SM. Position Ecke Spritzwand zur
Verlängerung A-Säule zum Rahmen vorne. Blechdicke 1,5mm.

Wer also eine weitgehende Restaurierung im Frontrahmenbereich seines SM macht, kann sich die Bleche auch einbauen. Man sieht sie im fertigen Zustand nicht und sie behindern weder Leitungen noch andere Funktionen. Sie kosten nicht viel, und schaden tun sie sicher nicht.Warum diese Stellen nicht gleich werkseitig mit Blechen versteift wurden, ist für mich nicht nachvollziehbar.

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