Citroen SM - Beleuchtung Mittelkonsole
Für immer Ruhe: LED Beleuchtung der Belüftung / Mittelkonsole…




Wenn in der Mittelkonsole das Licht ausfällt, ist dies sehr ärgerlich: Bei Nachtfahrten kann man weder die Temperaturregelung, noch die Lüfterstärke oder Ausrichtung erkennen, alles ist tiefschwarz. Umso unverständlicher ist es da, dass die gesamte Konsole durch eine einzige Glühlampe „illuminiert“ wird, dazu noch nicht einmal eine solide, sondern das unzuverlässigste was es überhaupt gibt: Ein sockelloses Miniaturlämpchen. Und damit noch nicht genug: Es ist eine der am schwierigsten zu wechselnden Birnen im SM!

Da es daher wenig intelligent ist, bei dem großen Aufwand des Wechsels wieder eine diese unzuverlässigen Miniatur-Lämpchen einzusetzen, deren Tage schon neu gezählt sind, zeigen wir hier eine passende und möglichst originalgetreue LED-Lösung:

 


1. Ausbau

Zunächst gilt es, die kaputte Originallampe zu entfernen. Dafür muss man die Mittelkonsole freilegen, die durch die zwei Lederverkleidungen abgedeckt ist. Diese sind mit jeweils zwei Schrauben neben den Frontsitzschienen befestigt. Wenn man die Sitze ganz nach vorne schiebt, kommt man mit etwas Geschick an die Schrauben heran. Wenn nicht, muss man die Sitze vorher ausbauen.



Die linke Lederverkleidung ist zusätzlich mit einer Schraube in der Mittelkonsole befestigt. Wenn man die Zusatzinstrumente abnimmt (Öltemperatur, Benzinanzeige), kommt man an diese sehr gut ran (siehe Werkstatthandbuch). Die Zusatzinstrumente muss man eh abbauen und es sind nur drei Schrauben. Nach dem Abschrauben der Lederverkleidungen muss man diese übrigens nicht komplett entfernen, es reicht, sie zur Seite und nach unten zu schieben. Schon erhält man einen seitlichen Ausblick auf die Belüftungsanlage. Doch damit ist man noch nicht am Ziel, zuerst gilt es, die Metallverkleidung der Lüftung abzunehmen. Diese wird durch vier seitliche Schrauben gehalten:



Die obere rechte Schraube (Bild oben) ist dabei etwas schwerer zugänglich, aber mit passendem Werkzeug auch problemlos entfernbar. Hat man die Metallblende komplett abgenommen, wird die Belüftungssteuerung gelockert. Sie wird durch zwei, ebenfalls seitlich gut erreichbare, Schrauben befestigt.



Nun ist die Steuerung zwar locker, aber noch nicht bewegbar. Um mehr Luft zu bekommen, entfernen wir noch die Befestigungsschrauben des Zierbleches:



Dazu braucht man etwas Mut: Man zieht das Bedienfeld soweit nach vorne, bis die Fassung der Lampe zum Vorschein kommt, und man diese nach oben weg ziehen kann.



Das erfordert ein wenig Kraft, aber es geht nichts kaputt, wenn man vorsichtig genug ist. Es kann sogar gelingen, die Konsole in dieser Stellung zu fixieren.



Die Lampe ist aus ihrer Fassung, jetzt muss man nur noch die Kabel trennen. Auch das ist schwieriger, als gedacht: Das rote Pluskabel ist einfach durch einen Stecker gesichert und kann abgesteckt werden. Doch das Massekabel ist unter den Mittelarmaturen (die man ja eh schon abgeschraubt hat) an ein Halteblech mit einer Mutter verschraubt.



Die Öffnung ist leider sehr klein, mit einem zierlichen Ringschlüssel kann man die Mutter aber leicht entfernen. Schwierig wird es hingegen beim Wiedereinbau: Die Mutter in dieser Miniöffnung auf die Schraube zu fummeln, verlangt einem viel Geduld ab!

 


2. Modifikation auf LED

So, nun haben wir die Lampeneinheit endlich ausgebaut und in den Händen. Äußerlich besteht sie aus einem weißen, primitiven Plastikzylinder:



Oben hineingesteckt ist einfach das besagte Miniaturlämpchen. Es ist in eine rote Fassung verlötet, gleichsam „frei verdrahtet“:



Diese unzuverlässige Lampenart fällt gerne spontan aus und dann gilt es den ganzen obigen Einbauaufwand zu wiederholen. Um dies zu vermeiden, rüstet man das System einfach auf eine LED um, die in ihrer Lebensdauer den Besitzer und den Wagen vermutlich bei weitem überstehen wird. Danach wird man für immer vor diesem Wechsel Ruhe haben.

Zum Umbau benötigen wir eine passende Miniatur-LED, die mit 12V betrieben werden kann und einen großen Abstrahlwinkel hat, denn die Armaturen werden seitlich von der Lichtquelle beleuchtet. Diese sind schnell gefunden: Weiße Tacho-LEDs im Maß T5:



Wir brauchen nur eine einzige davon: Nach ein wenig Abfeilen des Randes passt sie absolut perfekt und stramm in die originale Plastikhülse:



Der mechanische Teil ist damit schnell erledigt, bleibt der elektrische: Da LEDs nicht verpolungssicher sind, gilt es, die Polung der LED herauszufinden. Dafür benutzen wir einen 9V-Block (anschließen bis LED leuchtet und Polung an der Batterie ablesen) und markieren Plus und Minus entsprechend.



An den Minus-Pol löten wir den langen schwarzen Draht, an den Plus-Pol den kürzeren, mit dem roten Stecker. Danach biegen wir die Anschlussdrähte um ca. 45° und sichern die Lötungen vor einem Kurzschluss mit ein wenig Heißkleber.



Da dies optisch nicht gerade ansprechend ist, verschönern wir dies alles nun noch mit dem passenden Schrumpfschlauch. Perfektionisten nehmen gelben, wie er bei der Originalfassung auch zum Einsatz kam. Einfach drüberstülpen, erhitzen, fertig:



Das kann sich nun schon rein äußerlich sehen lassen. Ein Vorab-Lichttest soll zeigen, ob Lichtausbeute und Abstrahlwinkel ausreichen:



Das Foto zeigt, der originale Plastikkörper wird von der 180°-LED wie eine schöne kleine Laterne erleuchtet, so soll es sein.

 


3. Einbau

Nach erfolgreichem Funktionstest steckt man das äußerlich fast original erhaltene Modul wieder in die vorgesehene Fassung:



Die Seitenansicht zeigt, dass für die Drähte trotz des längeren LED-Sockels genügend Platz nach oben bleibt.



Nun schließt man die Verkabelung wieder an und macht einen zweiten Funktionstest im Auto (einfach Licht einschalten und schauen, ob das Bedienfeld erleuchtet). Bei Erfolg wiederholt man die gesamten Ausbau-Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge:


- Bedienfeld wieder einsetzen, Seitenschrauben festziehen
- Schrauben des Zierblechs wieder einbauen
- Metallblende der Belüftung einsetzen und Seitenschrauben montieren
- Lederverkleidung wieder montieren
- Zusatzinstrumenten-Konsole wieder festschrauben


Fertig ist die neue Beleuchtung der Belüftung. Diese Prozedur kostet circa zwei Stunden Arbeit (wenn man sich nicht hetzt) und danach muss man sie nie wieder wiederholen, dem technischen Fortschritt sei Dank.

 

Ekkehart Schmitt